Während des Ersten Weltkrieges wurde die Produktion vorübergehend eingestellt. 1920 erwarb Villeroy & Boch Fabriken in Bonn und in der Nähe von Breslau, da die Versorgung des Deutschen Reiches nicht mehr aus dem abgetrennten Saargebiet erfolgen konnte. In der Zeit zwischen den Weltkriegen nahm das Unternehmen die Produktion wieder auf: Im Saargebiet wurden die Waren für den französischen Markt hergestellt; in Bonn wurden die künstlerischen Ideen der Bauhaus-Bewegung aufgegriffen. Das Unternehmen hatte jedoch durch den Zweiten Weltkrieg schwere Probleme zu bewältigen: Die deutschen Fabriken wurden zerstört, in Frankreich wurden zum Teil Tellerminen aus Porzellan hergestellt.
Nach dem Krieg wurden die Fabriken in Breslau, Dresden und Torgau enteignet und die saarländischen Fabriken zu Frankreich eingegliedert. Der Anschluss des Saarlandes an die Bundesrepublik Deutschland 1957 ermöglichte jedoch die komplette Wiederaufnahme aller Unternehmenszweige. So konnte 1959 das Werk in Septfontaines die Absätze mit weiteren Erfindungen, vor allem bei der Porzellanherstellung, wieder steigern. Das Unternehmen wuchs in den folgenden Jahren weiter an, exportierte ab 1971 bis nach Japan und beauftragte bekannte Designer, z. B. Luigi Colani mit den Entwürfen von Keramikprodukten.
1982 wurde das Unternehmen neu strukturiert; die Entwicklung wurde nun zentralisiert koordiniert. Die Produkte wurden in den Sparten „Fliesen“, „Sanitär“ und „Geschirr/Kristall“ verkauft. Auch in den 1980er Jahren expandierte das Unternehmen weiter, das Produktsortiment erweiterte sich um Wannen und Duschen. 1990 verkündete Villeroy und Boch den Gang an die Börse. In den 1990er Jahren kaufte das Unternehmen einige kleinere Hersteller auf. Bei der Jubiläumsfeier zum 250-jährigen Bestehen von Villeroy und Boch 1998 in Mettlach sprachen sich führende Politiker aus Luxemburg, Deutschland und Frankreich für das Unternehmen und den „Europäer der ersten Stunde“ aus.
Das Produktsortiment wird bis heute (2005) ständig erweitert. Villeroy & Boch verkauft seine Waren nur an ausgesuchte Händler (weltweit), Privatpersonen können nur in den firmeneigenen Outlet-Shops an den Standorten Mettlach, Wadgassen, Lübeck und Torgau vergünstigte Tischkulturwaren zweiter Wahl kaufen, das heißt Porzellan, Glas, Bestecke und Dekorationsartikel mit kleinen Schönheitsfehlern. Es gibt inzwischen einen Online-Shop des Unternehmens für Privatpersonen mit dem regulären Angebot des Geschäftsbereichs Tischkultur.
Die Fliesensparte von Villeroy & Boch wurde zum 1. Januar 2006 in eine eigenständige GmbH (V&B Fliesen GmbH) ausgegliedert. Zum 1. Juli 2007 verkaufte die Villeroy & Boch AG 51% der V&B Fliesen GmbH an den türkischen Keramikhersteller VitrA (Eczacibasi Holding). Im Anschluss an eine lange Tradition der Zusammenarbeit mit Künstlern entwickelte sich eine intensive Zusammenarbeit mit dem Maler Stefan Szczesny der zahlreiche große Projekte mit dem Unternehmen entwickelte.