In den Nachkriegsjahren wurden deshalb Töpfer aus dem westfälischen Orten Hamm und Ochtrup geholt, um Haushaltsgeschirr für den täglichen Gebrauch herzustellen. Die Formen wurden teils auf der Töpferscheibe gedreht oder in Formen gegossen.
Es wurden besonders für Steingut geeignete Dekore entworfen oder bisherige übernommen. Wenig später wurden alte Muster abgewandelt und als neue angeboten. Nach dem Krieg war das Verkaufsgeschäft in einer Baracke am Hansaplatz untergebracht. Porzellane aus dieser Zeit wurden mit dem sogenannten „Altgold“ versehen.
Der Wiederaufbau an Gebäude, Öfen und Maschinenanlagen wurde bis auf die Wiedererstellung des alten Bodenraumes durchgeführt. Im Jahre 1949 wurde die Firma August Roloff in eine OHG umgewandelt, deren Gesellschafter waren die Witwe Ida Roloff und Edith Wiesner geb. Roloff, Grevener Straße 138, Münster/Westf..
1953 wurde das Betriebsgebäude durch ein Betondach abgedeckt. In dieser Zeit spricht die Fa. Roloff von rund 500 Orten des damaligen Bundesgebietes, in denen sie durch Einzelhandelsgeschäfte vertreten ist; in größeren Städten sogar in mehreren Häusern. Aber auch die bereits seit 1925 geführten Auslandsgeschäfte wurden unverzüglich wieder aufgenommen.
Anfang der 50er Jahre gingen große Lieferungen nach: „Belgien, Freistaat Triest, Norwegen, Niederlande, Schweden, Italien, Schweiz, Portugal, Luxemburg, Türkei, Südafrika, Curacao, Mexiko, Cuba, Peru, Panama, Britisch Westindien, USA, Australien und Neuseeland.“
Die Mitarbeiter malten teilweise im Akkord, um die ganzen Auslandsaufträge so gut wie nur möglich zu erfüllen. Trotz allem (die Schiffe in Übersee wurden festgehalten und nicht gelöscht) konnte sich die Fa. Roloff nicht wieder erholen. Es ging bergab. Dienstleis tungen wurden mit Porzellan verrechnet, Löhne wurden nicht aus bezahlt.
Einige Maler hatten schon rechtzeitig den Arbeitsplatz gewechselt, z. B. hatte Porzellanmalermeister Heinz Pettirsch vom 1.5.1950 bis 31.12.1971 eine eigene Manufaktur auf dem Lohkamp 11 in Burgsteinfurt. Mehrere Maler (Kahlert, Kästermann, Neufeind) gingen zur Porzellanmanufaktur Rhenania (ehemals Cautex) in Duisdorf bei Bonn.
Auch der Mustermaler Werner Reize ging mit. Andere machten beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe eine Lehre als Technischer Zeichner. Auch die letzte Porzellanmalerin Ute Lieder (heute Ute Elpers) ging nach einer Lehre als Technische Zeichnerin in einem münsterischen Ingenieurbüro (VEW) zum Landschaftsverband und arbeitete dort wieder mit Bernhard Bufé zusammen.