Erkersreuth

Ursprung Ortsname Erkersreuth

In der Erkersreuther Gemeindegemarkung läßt sich kein einziger Orts- oder Flurname feststellen, der slawischen Ursprungs wäre. Obwohl Oberfranken vorübergehend in den Tälern von Slawen verstreut besiedelt war, trifft dies für unsere Gegend sicherlich nicht zu. Die Ableitung des Namens Erkersreuth aus dem Slawischen durch Herausnahme eines Teiles seines Bestimmungswortes „kers“, um dieses in das slawische Wort „ker“ (r wird wie rsch gesprochen) = Strauch oder Busch zu verwandeln, ist an den Haaren herbeigezogen und in jeder Weise zu verwerfen. Nach dieser Auffassung würde das Wort Erkersreuth die „Rodung am Strauch oder Busch“ bedeuten.

Das Grundwort „reuth sowie das Bestimmungswort „Erkers“ sagen uns aber, daß der Ort eine rein deutsche Siedlung ist. Das Wort „Reut“ bezeichnet einem Platz, an dem gereutet oder gerodet worden ist, und tritt in unserer Gegend erst seit dem 12. Jahrhundert auf. Erkersreuth erscheint in den ersten Urkunden noch als Erknersreuth oder Erkengersreut. Erker, Erkenger, Erkinger, Erchenger und ähnliche Wörter sind häufig vorkommende altdeutsche Familiennamen. Der Ortsname bedeutet somit die „Reut des Erker, Erkenger oder Erkinger“.

Es besteht noch die Annahme, daß der neue Ort von den ersten Siedlern mit dem Namen ihrer altem Heimat getauft wurde; denn wir finden auch bei Tirschenreuth in der Oberpfalz Ortschaften gleichen Namens wie in unserer Gegend. Das ändert aber trotzdem die deutsche Namensdeutung nicht.

Lage des Ortes Erkersreuth

Der Ort Erkersreuth liegt unter 12° 8′ 40″ östlicher Länge von Greenwich und 50° 11′ 35″ nördlicher Breite. Er gehört zum Bezirksamt Rehau, Amtsgericht Selb, Landgericht Hof und Regierungsbezirk Oberfranken in Bayern. Die Höhe über dem Meeresspiegel beträgt in der Ortsmitte (beim Schloß) 607 m. Der Ort liegt zu beiden Seiten der früheren Distriktsstrasse Marktleuthen— Selb—Asch (Landesgrenze) in einem hochgelegenen, sehr flachen und nach Süden leicht abfallenden Kessel, der im Südwesten zwischen Reuthberg und Langem Berg durch eine offene Stelle allmählich in den Selber Talkessel übergeht.

Am deutlichsten ist diese Kesselbildung von der höchsten Stelle des Reuthberges aus zu erkennen. Der Kessel wird im Westen durch den Langen Berg (625 m), im Nordwesten durch den kleinen Galgenberg sowie den Wirthsberg (648 m), im Norden durch den Voitsberg (648 m), im Nordosten und Osten durch den Geiersberg und im Süden durch den Reuthberg (607 m) gebildet. Der flache Südostrand neigt sich in Richtung Schatzbach stark fallend, während der Übergang zum Selb- und Mühlbachtal sanfter erfolgt.

Grenzen von Erkersreuth

Der Flächenraum des Erkersreuther Gemeindegebietes beträgt 368,25 ha und liegt zwischen 12° 7′ 45″ bis 12° 10’ 15“ östlicher Länge von Greenwich und 50° 10′ 40″ bis 50° 12′ 3″ nördlicher Breite. Die 16475 m lange Grenze ist stark gegliedert, namentlich im Osten, Südosten, Süden, Südwesten und Westen. Die Gestalt ähnelt einem sich auf seinem Opfer befindlichen Raubtier. Die größte Längsausdehnung beträgt, in Luftlinie gemessen, 3600 m und erstreckt sich vom südöstlichsten Punkt der Flur Hundsschwanz zum nordwestlichsten Punkt der Flur Wirthsberg.

Die größte Breite verläuft vom östlichsten Punkt der Flur Untermühlbach, wo der Selbbach Erkersreuther Boden betritt, bis zum westlichsten Punkt der Flur Gehänge in genauer Ostwest-Richtung. Die Grenzen des Gemeindegebietes bilden nach Süden und Südwesten die Stadt Selb mit rund 5575 m, nach Westen und Nordwesten die Gemeinde Plößberg mit 2625 m, nach Norden und Nordosten die Kastralgemeinden Reichenbach, Lauterbach und Wildenau mit 3450 m, nach Osten Mühlbach mit 2375 m und nach Südosten Langenau mit 2450 m. Natürliche Grenzen bilden der Schatzbach mit 1125 m, der Selbbach mit 125 m und der Pollesadelteich mit 75 m.

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