Der Minister kam dann auf die wirtschaftlichen Leistungen zu sprechen, wobei er meinte, dass bei den Japanern Erfindungen als grosse kulturelle Leistung gewertet würden, bei uns sei dies oftmals nur als technische Leistung abgetan. Dabei sei es aber wichtig, dass auch bei uns unternehmerische Leistungen auch in Form von Museen dargestellt würden. Dieses Museum mache den kulturellen Hintergrund der Grenzlandindustrie deutlich. Hier werde eine Brücke geschlagen, würden Gemeinsamkeiten erzeugt, die gar nicht hoch genug bewertet werden könnten, betonte Jaumann. Dem Museum wünschte er abschliessend eine gedeihliche Entwicklung.
Bezirkspräsident Hergenröder hob hervor, dass er sich sehr bemühen wolle, sich dieser Angelegenheit Porzellanmuseum anzunehmen. Gleichzeitig wolle er Graf Egloffstein bitten, ihn darin zu unterstützen. Hier werde sich mit den besonderen historischen Leistungen und Eigenarten der Heimat auseinandergesetzt. Es sei immer wichtig, Rückblick und Ausblick zugleich zu machen. Vorstandsvorsitzender Dorschner meinte: „ Was lange währt, wird endlich gut“.
Schon seit Jahren sei es dem Verband der Keramischen Industrie ein besonderes Anliegen, darzustellen wie sich diese pionierhafte und kreative Leistung entwickelt hat. „Ich meine, es ist gut gelungen. Einen Mann wolle er hier besonders danken: Bürgermeister Bernhard Rußwurm. Er habe sich immer für die Realisierung dieses inter. Projektes eingesetzt.
Scherzhaft sagte Dorschner: „Hintereinander habe Rußwurm dabei beinahe drei Landräte verschlissen“. Im Namen der deutschen keramischen Industrie dankte Dorschner auch Landrat Schiller für die geleistete Arbeit. Weiter richtete der Sprecher Dankesworte an Frau Dr. Renate Lotz, die das Museum in den wesentlichen Grundzügen konzipiert habe. Dank gelte es weiter Edmund Saalfrank zu sagen, der in seinem Ruhestand unermessliche Schätze für das Museum zusammengetragen habe.
Der zweite Mann sei Hans Achtziger, der ebenfalls sein Pensionärsdarsein mit der Arbeit für dieses Museum getauscht habe. Ihnen gelte Dank und Anerkennung. Abschliessend meinte Dorschner, dass auch heute noch das Porzellan viele Rätsel aufgebe. Das Museum könne dazu beitragen, das Bewusstsein der Bevölkerung für das Kulturgut Porzellan zu wecken.
Bürgermeister Rußwurm dankte besonders Dr. Neuwirth für den ausgezeichneten Festvortrag und überreichte einen Strauß Blumen. Sie habe damit für die Eröffnung einen besonderen Akzent gesetzt. An Jaumann gewandt, meinte der Redner: „Wir sind Ihnen dankbar für Ihre Verbundenheit mit dem bedeutendsten Wirtschaftszweig dieses Raumes“. Sicherlich dürfe man neben der Unterstützung bei dem weiteren Ausbau des Museums rechnen.
Rußwurm dankte dann auch Bezirkspräsidenten Hergenröder für das immer gezeigte Interesse. Dank gelte es vor allem für die Befürwortung einer finanziellen Unterstützung zu sagen. Dies sei zwar derzeit nicht leicht, für die hiesige Infrastruktur jedoch besonders wichtig. Direktor Dorschner dankte der Redner für das Interesse und die Bereitschaft der Firmen der Porzellanindustrie am Ausbau dieses Museums, zudem für den unermüdlichen Einsatz zur Verwirklichung dieses Museums-gedankens. Hier schloss der Redner auch die Aufsichtsratsmitglieder ein, die zur grosszügigen finanziellen Mithilfe einen wesentlichen Beitrag geleistet hätten.
Rußwurm erwähnte dann die Mitglieder des Zweckverbandes „Museum der deutschen Porzellanindustrie“, mit seinen Beschlussgremien, dem Kreistag des Landkreises Wunsiedel und dem Stadtrat Hohenberg, denen er ebenfalls dankte. Weiter schloss er darin die Architekten, Firmen und Kreisorgane mit ein, die mitgeholfen hätten, das Museum entstehen zu lassen. Im Namen des Stadtrats und der Bürger der Stadt Hohenberg sprach er allen Dank aus, die mitgeholfen hätten, den Wunsch in das seit vielen Jahren betriebene Vorhaben, der Errichtung eines Porzellanmuseums in Hohenberg an der Eger zu verwirklichen.
Bis heute sei dieser damals begonnene Industriezweig von ent-scheidender Bedeutung für die wirtschaftliche Existenz des nord-bayerischen Grenzlandes geblieben, meinte Rußwurm, auf die Pionierleistung Hutschenreuthers eingehend. Die Würdigung dieser Gründungstat könne wohl nicht besser erfolgen, als durch die Errichtung dieses Museums an dem historischen Ort des Anfangs.
Im Anschluss daran, nach einem weiteren Musikstück, eröffnete Minister Anton Jaumann offiziell mit einem Rundgang in Begleitung der Arzberger Porzellankönigin das Museum, wobei er nicht versäumte, auch erstmals die Glocke zu läuten und sich in das goldene Buch der Stadt Hohenberg einzutragen.
Bayerns Wirtschaftsminister Anton Jaumann eröffnete in Begleitung der Arzberger Porzellankönigin Andrea Sintl das „Museum der deutschen Porzellanindustrie“ und läutete erstmals, die 1865 der Stadt Hohenberg von der Porzellanfabrik Hohenberg – als Bestandteil einer Uhr – gestiftete Glocke. Die Ehre des hohen Besuches für die Stadt Hohenberg würdigend, trägt sich Bayerns Wirtschaftsminister Dr. Anton Jaumann in das „Goldene Buch“ der Stadt ein. Rechts im Hintergrund Vorstandsvorsitzender Roland Dorschner.