Porzellanfabrik Haviland

Ausdehnung Betriebsgelände

Die Ausdehnung des Betriebes und die vermehrte Produktion machten bereits im Jahre 1911 eine Erweiterung der Fabrikräume notwendig, und im gleichen Jahre wurde die Internationale Weltausstellung in Turin mit Erzeugnissen beschickt, die sowohl in Form als auch in Dekoration höchste Anerkennung fanden und mit einem Grand Prix und einen Ehrendiplom ausgezeichnet wurden.

Wiederum war man sehr zuversichtlich und die aufstrebende Entwicklung bestätigte die Richtigkeit der in die Zukunft gesetzte Hoffnungen. Da wurde der planmässige Aufbau und der Ausbreitungsdrang des Werkes jäh durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges unterbrochen. Der grösste Teil der Belegschaft wurde zu den Fahnen gerufen, so dass zunächst nru ein sehr eingeschränkter Fabrikationsbetrieb aufrecht erhalten werden konnte, der dann schliesslich unter dem Zwang der Kriegsverhältnisse völlig zum Erliegen kam.

Als ausländischer Besitz wurde die Fabrik unter Staatsaufsicht gestellt und von da an von der Rohstoffzufuhr abgeschnitten. Um jedoch den alten, zurückgebliebenen Werksangehörigen und den Frauen der zum Heeresdienst eingezogenen Familienväter wenigstens eine bescheidene Verdienstmöglichkeit zu bieten, bemühte sich Direktor Dr. Zimmer mit Erfolg um die Beteiligung an kleinen Heereslieferungen in Form der Anfertigung von Geschosskörben.

Nach Beendigung des Krieges konnte die Freigabe des Betriebes erwirkt werden, so dass den Heimkehrern die Rückkehr auf ihre alten Arbeitsplätze ermöglicht wurde. Gross waren aber die Schwierigkeiten, die es zu bewältigen galt. Die nötigen Betriebsmittel mussten beschafft und neue Absatzgebiete erschlossen werden. Mit dem Gründer der Fabrik, Johann Haviland in Limoges, konnte nach Freigabe des Postverkehrs mit dem Ausland endlich wieder Verbindung aufgenommen werden. Eine neu durchgearbeitete Kollektion fand bei der Kundschaft lebhaftes Interesse.

1919 starb der Seniorchef der Havilandschen Werke, der Vater von Johann Haviland, im Alter von mehr als 80 Jahren: Erbauseinandersetzungen brachten neue Schwierigkeiten mit sich. Zu allem Unglück kam 1923 die Inflation, die sich hemmend auf die zielstrebige Entwicklung auswirkte.

Trotzdem konnte der Betrieb in vollem Umfang aufrecht erhalten werden, zumal für die neu herausgebrachten Muster in farbiger Masse, Seladon und Rosa, wovon namentlich Letzteres sehr gefragt war, gute Aufträge verlagen. Die Auswirkungen der Inflation sowie der Umstand, dass sich die Erbunstimmigkeiten zwischen Johann Haviland und seinem Bruder George längere Zeit hinzogen, führten schliesslich zu einer Lösung von den fränzöischen Fabriken.

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