Fritz Klee

Ernennung zum Professor

1911 ernannte man Fritz Klee wegen seiner hervorragenden Leistungen zum Königlich Bayerischen Professor. 1912 wurde er Mitglied im Deutschen Werkbund. Im selben Jahr machte er den Raumentwurf für die Rosenthal – Ausstellung auf der Bayerischen Gewerbeschau, München. 1917 erwarb Lorenz Hutschenreuther AG die Porzellanmanufaktur Paul Müller. Die Manufaktur Paul Müller besaß bereits eine bescheidene Kollektion von Zierartikeln, die größtenteils Prof. Fritz Klee entworfen hatte.

Darauf aufbauend wurde 1917 als Erweiterung der Lorenz Hutschenreuther AG, die „Abteilung für Kunst“ im Zweigwerk Paul Müller gegründet. Bereits 1917 hatte Prof. Fritz Klee laut Katalog „Hutschenreuther Museum“ die künstlerische Leitung der Kunstabteilung inne, nicht zu verwechseln mit dem Direktor oder der technischen Leitung. 1918 präsentierte der damalige Direktor der Kunstabteilung, Emil Mundel, die Kollektion der Öffentlichkeit.

Im wesentlichen handelte es sich hierbei um Dosen, Vasen, kleinere Gefäße und Tierplastiken. In „175 Jahre Hutschenreuther“ wird weiterhin beschrieben, dass die Entwürfe, gefertigt von Fritz Klee, Fachoberlehrer Veit und den Schülern der Fachschule, zum Teil noch ein wenig unbeholfen wirkten, einige der Porzellanplastiken waren mit einer stark farbigen Aufglasurmalerei versehen.8 Auch sehr starke Fonds, vorwiegend in kräftigen Farben, waren sehr beliebt und fanden bei diversen Zierartikeln immer wieder ihre Anwendung.

Allein in der Hutschenreuther Abteilung für Kunst gab es zur damaligen Zeit rund 200 Modelle von Figuren, Vasen, Schalen, Dosen und Lampenfüße, die in der Fachschule entworfen wurden, meistens von Prof. Fritz Klee selbst. 1919 entwarf Fritz Klee den berühmten Löwen der Hutschenreuther Bodenmarke, heute noch Markenzeichen auf Millionen Porzellanteilen. 1922 übernahmen der Bildhauer Karl Tutter und Carl Werner, letzterer als technischer Leiter, die künstlerische Betreuung der Abteilung für Kunst.

Gerade in den Zwanziger Jahren wurden seine Entwürfe immer differenzierter. Es entstanden Déjeuners, Tafelaufsätze, Vögel der exotischen Fauna ferner Länder, Dosen und Deckelvasen mit Art-Deco-Staffierungen. Die Inflation machte in vielen Porzellanfabriken den verstärkten Export diverser Kunst und Zierporzellane notwendig.
Produziert wurde, was gefällt! Doch ein ständiges Erarbeiten neuer Formen, um die Industrie zu „füttern“, war nicht immer leicht. So wurden sicherlich nicht nur bei Hutschenreuther ältere Modelle ein wenig umgestaltet, manchmal nur das Dekor, häufiger jedoch erfuhr die Form eine kleine Veränderung. Auch alte Entwürfe von Prof. Fritz Klee wurden „aufgemotzt“ und trugen in ihrem „neuen Kleid“ nicht mehr die Marke „Entwurf Prof. Fritz Klee Direktor der K. Fachschule“, sondern nur noch Hutschenreuther/Abteilung für Kunst.

Die Modellnummer blieb jedoch nach der Veränderung der Form meistens die gleiche. Zudem änderte man mit der Zeit auch der Farbton des Porzellans; so waren die ersten Entwürfe von Prof. Fritz Klee, sofern Sie nicht bunt staffiert waren, in einem „reinen Weiß-Ton“, später, in den 30er Jahren, in einem „gelblichen Weiß-Ton“ ausgeführt, es lässt sich schon leicht eine Tendenz zum elfenbeinfarbigen Porzellan erkennen.

porzellanselb

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