Ilmenau

Ilmenau Metzler & Orloff – Geschichte bis 1945

Der Grundbesitz der Firma Gebrüder Metzler & Ortloff in Ilmenau umfasste: die Fabrikgrundstücke an der Bergstrasse (frühere Büchsloher Chaussee) und Wilhelmstrasse, die Massemühle an der Schleusingerstrasse, den Anteil am Mühlgraben, welcher letzterer oberhalb der ehemaligen Korb’schen Schneidemühle im Manebacher Tal die Ilm verlässt und an der Schleusingerstrasse in Ilmenau beim Gasthof „Zur Tanne“ ihr wieder zufliesst. Der Anteil betrug ein Fünftel. Die übrigen Fünftel waren in anderen Händen.

Frühes Kupferbergwerk

Auf den Fabrikgrundstücken an der Bergstrasse (früheren Bücheloher Chaussee) und jetzigen Wilhelmstrasse wurde von 1857 – 1860 durch eine „Sächsisch-Thüringische Kupferbergbau- und Hüttengesellschaft“ ein Kupferbergwerk betrieben, das wegen geringer Ergiebigkeit schliesslich stillgelegt wurde. Von den Bergwerksgebäuden sind heute noch vorhanden das mächtige, massive Schachthaus und die unmittelbar daran anstossenden ebenfalls massiven Betriebsgebäude, während ein ehemaliges östlich seitab stehendes Knappenhaus und Lagergebäude verschwunden und der ursprünglich vorhandene hohe Schornstein im Hofe im laufe der 60er und 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts allmählich eingestürzt sind.

Ein Bild aus dem Jahre 1858 zeigt die damaligen Gebäude; es trägt die Unterschrift „Tiefbau-Anlage der Sächsisch- Thüringischen Kupferbergbau- und Hüttengesellschaft, entworfen und erbaut von B. Singer 1857-1858 (Revier Ilmenau). Unter dem Schachthaus steht „Carl-August-Schacht“. Mit dieser Bergbaugesellschaft hatte es folgende Bewandtnis: 1854 reichten der Kgl. preuss. Major a. D. Carl von Nutzer in Dornburg b. Bochum und der preuss. Bergamtsassessor a. D. Heinrich Thies in Essen ein Gesuch ein, die Nutzung auf metallische Mineralien bei Ilmenau betreffend. Daran schloss sich 1857 die Gründung der „Sächsisch-Thüringischen Kupferbergbau- und Hüttengesellschaft“ in Ilmenau an. Die Gesellschaft versuchte die Lösung des Flötzes durch einen Tiefbau zu bewirken, da die Heranholung eines tiefen Stollens von Gera b. Elgersburg oder von Plaue, wie ihn der Bergrat Voigt projektiert hatte, zu viel Zeit und Kosten verursacht haben würde.

Der Haupt-Tiefbauschacht wurde wesentlich des Neuhoffnungsschachtes im Mittelfeld (bei der späteren Porzellanfabrik von Gebrüder Metzler & Ortloff) abgeteuft, mit „Carl-August-Schacht“ bezeichnet und bis Ende Januar 1859 bei 52 Lachter Tiefe bis auf das Flötz niedergebracht. Wie vorauszusehen war, hatte sich hier sowohl das Flötz, wie das liegende nicht als abbauwürdig erwiesen. Die Hauptaktionäre benutzten diese ungünstige Wendung dazu, um von ihrer Verpflichtung, weitere Einzahlungen zu machen, loszukommen, was ihnen auch durch die beschlossene Auflösung der Aktiengesellschaft im Jahre 1860 gelang. (Aus dem Verwaltungsbericht des Bürgermeisters Eckardt, Ilmenau 1891, Seite 100.)

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