Ilmenau

Erwerb durch Höhn

Nach Stilllegung des Betriebes der Gesellschaft erwarb der Kaufmann Gustav Adolf Höhn von Ilmenau (geb. 19.05.1805; gest. 4.11.1873) das, in der ehemaligen Münze in der Amtstrasse das gesamte Terrain (im Kataster bezeichnet als „Bergwerk neben der Bücheloher Chaussee im Mittelfeld) am 19.3.1863. Er kaufte weiter am 20.1.1865 von dem Weissgerbermeister Carl Elian Friedrich Müller in Ilmenau für 2600 Thaler dessen „Walkmühle an der Schleusingerstrasse“, die jetzige Massemühle der Firma Gebr. Metzler & Ortloff, sowie Müllers 1/5 Anteil am daran vorbeifliessenden Mühlgraben. Der Erwerb geschah zum Zwecke des Betriebes einer Tonwarenfabrik. Im Vertrag mit Müller wird Höhn als Tonwarenfabrikant bezeichnet.

Eintritt der Gebrüder Metzler

Bis zum April 1873 war Höhn Alleineigentümer der Fabrik nebst Walkmühle und Mühlgrabenanteil. Unterdessen suchte und fand er zwei Teilhaber in den Brüdern Rudolf Metzler (Kaufmann) und Robert Metzler (Modelleur) aus Sonnneberg, denen er durch Vertrag vom 31.12.1872 (gerichtlich bestätigt am 19.4.1873) zwei Drittel des Besitzes verkaufte. In der Bestätigungsurkunde ist er als „Partionlier“ aufgeführt. Die beiden Metzler waren damals in Gräfental in Stellung. Vor dem Ilmenauer Justizamt wurden sie durch den Kämmereiverwalter Friedrich Höring in Ilmenau vertreten.

Der Kaufpreis für die zwei Drittel betrug 5000 Thaler, wovon 1500 Thaler für das Inventar gerechnet wurden. 1500 Thaler sollten am 1.1.1873 gezahlt werden, weitere 1500 Thaler am 1.1.1882, der Rest von 2000 Thalern sollte durch Übernahme der Hälfte einer 4000 Thaler betragenden Hypothek des Ziegelleibesitzers Leopold Häusgen in Unterpörlitz (Häusgen Emanuel Leopold, geboren in der Ziegelhütte bei Ilmenau (gehörte zu Unterpörlitz) 30.6.1824, gestorben Ilmenau, Bahnhofstrasse, 19.8.1894) beglichen werden, die auf der Fabrik (ohne Walkmühle und Mühlgraben) haftete.

Die am 1.1.1882 fälligen 1500 Thaler wurden auf den an die Brüder Metzler abgetretenen zwei Dritteln an Fabrik und Walkmühle (nicht auch Mühlgraben) hypothekarisch eingetragen. Seitdem hiess die Firma „Höhn & Metzler“, Eingetragen ins Handelsregister: 18.4.1873, Band II., Blatt 246, der Firmenakten. Das Eigentum an den Grundstücken (Fabrik, Mühle, Mühlgrabenanteil) stand Höhn, Rudolf Metzler und Robert Metzler zu je einen Drittel zu.

Das Sozietätsverhältnis dauerte jedoch nicht lange. Die Fabrik, nunmehr Porzellanfabrik, ging nicht, trotz aller anzuerkennenden Bemühungen der Brüder Metzler & Ortloff. Es fehlte an Betriebsmitteln, an Kunden und vor allem an einer fachmännischen Leitung. Höhn war kein Fachmann, dazu bereits 60 Jahre alt. Die Brüder Metzler waren ebensowenig Fachleute. Sie hatte sich auf ein Unternehmen eingelassen, von dem weder der eine, noch der andere etwas verstand.

Höhn ahnte ein Misslingen und erklärte schon nach etwa einundeinem halben Jahre, er wünsche auszuscheiden. Die Brüder Metzler erkannten sofort, dass sie dadurch finanziell in eine schwierige Lage kommen konnten. Denn das Ausscheiden Höhns würde nicht ohne Aderlass für sie abgehen. Ging aber das ganze Geschäft aus dem Leim, so verloren sie, mindestens zum Teil, ihre eingebrachten Gelder, eigene und geborgte. Ihre Versuche, Höhn zum Bleiben zu bewegen, schlugen fehl. Er blieb Standfest.

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