Porzellan aus Münster

Porzellanmaler und Malereien in Münster von 1840 bis 1990

Seit über 150 Jahren sind Porzellanmaler in Münster tätig gewesen. Von wenigen Malern aus dem 19. Jahrhundert sind Lebensdaten oder Exponate bekannt. Einige sind in alten münsterischen Adreßbüchern nachzulesen. Andere sind im Wirkungskreis um die Kinderhauser Porzellanmanufaktur August Roloff, die von 1919 bis 1955 in Münster ihre Porzellane bemalte, bekannt geblieben, die in diesem Bericht im Vordergrund steht. Bei Malern wie Carl Eberstein, Heinrich, Adolf und Josef Sürth sind fast nur noch die Namen erhalten.

Als „ältester“ Porzellanmaler ist Conrad Hagemann, auch Karl genannt, bekannt. Er ist am 17. Dezember 1815 geboren und war um 1849 wohnhaft im Hause Liebfrauen-Laischaft Nr. 163 (Im Branchenverzeichnis des Münsterischen Adreßbuches von 1853 findet sich auch eine Adresse an der Neustraße 163). Weitere Eintragungen in den Adreßbüchern waren: 1857 Liebfrauen-Laischaft 226 b, 1870 Liebfrauen-Laischaft (Georgskommende) 128 h. In dem letzten Haus scheint er bis zu seinem Lebensende gelebt zu haben. Die im Stadtarchiv Münster vorhandenen Adreßbücher von 1870 und 1879 vermerken ihn dort. Im Adreßbuch von 1883 ist er nicht mehr verzeichnet. Von C. Hagemann ist seit längerem nur ein „Tabakstopf“ bekannt, der mit einer Gartenlandschaft (wahrscheinlich mit dem Bispinckschen Garten) versehen ist.

Ein Wasserbär (ein Turm auf einer Gräftenmauer) wie es 2 in der Promenade gibt und eine Bockwindmühle (vermutlich die Kreienmühle) sind zusätzlich zu sehen. Auf dem linken unteren Bilderrand ist geschrieben: „Nach der Natur gemalt von C. Hagemann“. Der Deckel ist nicht mehr vorhanden. Auf der Rückseite befindet sich eine Inschrift: „Deus mihi haec otia fecit. Vergil“ was bedeutet: „Gott gab mir dies zur Muße“.

Die Weißware, die er bemalte, ist aus der Staatlichen Berliner Porzellanmanufaktur KPM (Königliche-Porzellan-Manufaktur). Zum 4. Oktober 1846 wurde die sog. Salbenkruke an den damaligen Kanzleirat Christoph-Conrad Fahle von seinen Freunden in Auftrag gegeben und mit einem kleinen Gedicht ergänzt. Laut Marke soll das Gefäß in der Zeit von 1837 bis 1844 hergestellt worden sein. Eine ausführliche Beschreibung des Salbentopfes war in einem WN-Artikel vom 30. September 1975 zu lesen. Conrad Hagemann wurde in diesem Bericht auch als Glasmaler erwähnt.

Carl Eberstein, Porzellanmaler, wohnhaft Breitegasse 282, ist so im Branchenverzeichnis des Münsterischen Adreßbuches von 1853 neben Conrad Hagemann zu finden. Über ihn sind keine weiteren Daten bekannt. Von allen Porzellanmalern der Familie Sürth, die in der folgenden Zeit auch in den Adreßbüchern als Porzellanmaler verzeichnet sind, ist nur folgender Hinweis von Heinrich Sürth zu lesen:

porzellanselb

Zwei Webseiten verschmelzen zu einer Seite über das weiße Gold